Petra Sterry

*1967 in Graz

Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien

beschäftigt sich in ihren Zeichnungen, Fotos und Installationen mit existenziellen Fragen und den Grundbedingungen des Menschseins. Die Idee des Nichts steht lange Zeit im Zentrum ihres interdisziplinären künstlerischen Interesses (Nadaistics), 2015 beginnt sie mit Elastic Punch ein Kunst-Forschungsprojekt über Emotionen.

Auszeichnungen und Stipendien:

u.a. Kunstraum Steiermark Stipendium (2017-18), Auslandsstipendien der Stadt Graz (2013) und des Landes Steiermark (2010), Staatsstipendium für bildende Kunst (2005), Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramtes (Literatur, 2004), Kunstförderungspreis der Stadt Graz (2001).

http://www.petrasterry.net/

http://www.nadaistics.com/

GLAUBE MACHT BLIND

Der neun Sekunden lange Spot zeigt aufeinanderfolgend die drei Worte GLAUBE MACHT BLIND. Durch die Abfolge der einzelnen Wörter, die jeweils für sich stehen können, erschließt sich auch der Inhalt eines Aussagesatzes. Damit soll Raum für einen Anstoß zur Diskussion über die Maskierung von tabuisierten Aggressionen anhand medial aufgeladener Begriffe aufgemacht werden.

In vielen Kontexten fallen in Verbindung mit Flucht und Migration mittlerweile die Wörter GLAUBE oder MACHT. In politischen Debatten, in religiösem Zusammenhang, in Medien, in Talkshows – thematisch oft als mehr oder wenig sachliche Aufhänger, wobei dabei Affekte bewusst oder unbewusst gelenkt werden können. Als Deckaffekte versteckter Aggressionen maskieren sich Neid, aber auch Empörung im aktuellen Zeitgeschehen.

Auch wenn jemand unterstellt: GLAUBE MACHT BLIND. Über welchen Glauben, über welche Macht wir reden, ist darin nicht per definitionem artikuliert. Dazu bedürfte es genauerer Informationen, etwa zum jeweiligen Kontext der Aussage sowie zur Begriffsauslegung. Den Automatismus von Stereotypen und deren Einbettung in Emotionen zu hinterfragen ist Thema dieser Arbeit.

Idee und Konzept: Petra Sterry

Kamera, Schnitt: Johannes Hammel

Credits: Glaube macht blind © Bildrecht, Wien, 2016